Projekt Schonhabitate / bepflanzte Schwimminseln

Als Sportfischerverein haben wir seit 1938 mit Abschluss des ersten Fischereipachtvertrages 1941 die gesetzliche Hegepflicht für „unser“ Gewässer übernommen.

Diese umfasst die Pflicht zur Erhaltung eines artenreichen einheimischen Fischbestandes.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, auch all die umgebenden Faktoren mit zu betrachten und möglichst positiv und naturnah zukunftsorientiert zu gestalten.

Bei der Renaturierung des ehemaligen Auskiesungsgewässers 1979- 1983 lag der Fokus eher auf der Gestaltung der Uferbereiche als Naherholungsanlage und weniger auf den ökologisch für uns wichtigen Flachwasserbereichen. Der große See mit 18 ha Wasserfläche weist einen zu geringen Anteil an Flachwasserzonen bis 1m Wassertiefe auf.

Die meisten Bereiche sind zwischen 3 und 22 m tief.

Der kleine See (Badesee) mit 6 ha Wasserfläche wurde 1983 auf durchschnittlich 6 m Tiefe nivelliert, um ihn als Badesee herzurichten. Hier stehen uns nur sehr begrenzte Bereiche zum Aufbau von bepflanzten Flachwasserbereichen zur Verfügung.

Unser Hauptfokus liegt  auf den Flachwasserbereichen und deren ökologischer Gestaltung.

Das Gesamtkonzept begründet sich in unserem Verständnis den großen und kleinen Kaarster See aus ökologischer Perspektive so gut wie eben möglich und unsere Heimatnatur bestmöglich für die kommenden Generationen aufzustellen.

Den Grundstein für die 2014 initiierten Projekte hat unser ehemaliger Vorstand 2006 mit der Teilnahme am Baggerseeuntersuchungsprogramm des Rheinischen Fischereiverbandes unter Federführung von  Heiner Kreymann gelegt.

Aus den Untersuchungsergebnissen heraus wurden Empfehlungen des Gewässeraufbaus und der fischereilichen Bewirtschaftung formuliert und zur Umsetzung empfohlen.

Neben der fischereilichen Bewirtschaftung wurden Empfehlungen zum Aufbau von Laichhabitaten, Totholzzonen, der Beschattungsoptimierung gemacht.

Nun ist es an uns, diese Empfehlungen mit Leben zu füllen.

Wir gehen davon aus, dass dieses Projekt uns bis mindestens ins Jahr 2030 begleitet.

Stand heute stecken in diesem Projekt über 5000 Stunden ehrenamtliche Arbeit unserer Vereinskollegen und ca. 40000 Sumpfpflanzen!

Pilotprojekt bepflanzte Schwimminseln 2014-2018

Eine der Empfehlungen aus dem Baggerseeuntersuchungsprogramm lautete bepflanzte Schwimminseln am See zu etablieren. Zurückblickend auf die vergangenen fünf Jahre würden wir die Inseln in der umgesetzten Form mit dem heutigen Wissen anders aufbauen.

Bepflanzte Schwimminseln, was ist das und worauf zielen sie ab?

In erster Linie stellen die Inseln eine bepflanzte Hydrokultur dar.

Die auf den Inseln gepflanzten Sumpf- und Feuchtwiesenpflanzen wurzeln in den darunterliegenden Wasserkörper und entziehen ihm Nährstoffe.

Im entstehenden Wurzelfilz siedeln sich Kleinkrebse und Mikroorganismen an. Diese dienen Jungfischen als Nahrungsgrundlage.

Darüber hinaus sind einige Kleinorganismen ( Daphnien) sehr hilfreich, da sie Algen fressen.

Nebenbei beschatten die Inseln Teilbereiche des Sees und helfen uns Algen zugunsten von höheren Wasserpflanzen zurückzudrängen.

Auf den Inseln entsteht durch die dichte Besiedlung Rückzugs- und Brutstätten für Wasservögel und Lebensraum für Amphibien.

In den Jahren 2015-2017 wurden nach 750 stündiger theoretischer Vorarbeit, die in  wasser- und landschaftsrechtlichen Genehmigungen nach §67 BNatSchG und §99, heute  §22 LWG NRW mündeten,

insgesamt 250 m² bepflanzte Schwimminseln am Südufer des großen und Südwestufer des kleinen Sees zu Wasser gebracht.

Die Bauart dieser Inseln basiert auf einem Pflanzgitter aus Aco-Rasenwaben und Styrodur als Auftriebskörper. Die Befestigung erfolgt mit Betonstählen im Ufersediment.

Bepflanzt wurden die Inseln in Einzelbepflanzung mit Sumpfpflanzen der Arten Segge, Sumpfschwertlilie, Blutweiderich, Schilfrohr, Igelkolben, Kalmus, Wasserminze, Wasserdost, Mädesüß, Flatterbinse, Teichbinse.

Versuche Rohrkolben auf den Inseln zu etablieren scheiterten kläglich.

Rückblickend auf die vergangenen fünf Jahre würden wir die Inseln heute nicht mehr mit einem Pflanzgitter aus Kunststoff und auch nicht mehr mit einem Auftriebskörper aus Styrodur bauen. Hier gibt es alternative kunststoffreie Möglichkeiten mit Schaumglasschotter und Netzgeweben aus Baumwolle mit Steinfasern verstärkt. (http://www.aqua-flora.eu/index.php/de/)

Das Pilotprojekt Schwimminseln wurde maßgeblich durch Spenden der Sparkassenstiftung Neuss/Kaarst und einer großzügigen Projektspende der Firma BASF SE, Ludwigshafen im Rahmen eines internationalen Projektwettbewerbs zum 150 jährigen Firmenjubiläum ermöglicht.

Im Juli 2019 wurden 100 m² bepflanzte Inseln aus dem kleinen Kaarster See zur Überarbeitung an and gezogen, komplett zerlegt und neu aufgebaut.

Verschiedene Umstände machten diese Überarbeitung nötig.

1. Kabelbinder zur Wabenbefestigung waren unbrauchbar und wurden durch Stahlbindedraht ersetzt.

2. Die angebrachten Verbißschutzzäune waren zu niedrig ausgelegt, so dass Blesshühner unsere Pflanzen komplett zum Nestbau zweckentfremdet haben.

3. Nach der Überarbeitung sollten die Inselstandorte so verändert werden, dass wir in den Flachwasserbereichen Platz für das von unserer Jugendgruppe geplante Teilprojekt „Anlegen einer Laichzone“ schaffen konnten.

Sumpf- und Feuchtwasserpflanzen

Am Kaarster See finden wir in den Uferbereichen viele verschiedene einheimische Sumpfpflanzenarten,

darunter auch Pflanzen,

die sowohl über als auch unter Wasser gedeihen, wie etwa der Tannenwedel (Hippuris vulgaris).

Sehr häufig sind Flatterbinsen, Seggen, Wasserminze, Wasserdost, Mädesüß, Kalmus, Igelkolben, Wasserschwaden, Schwertlilien und Schilfrohr anzutreffen.

Wir orientieren uns bei unseren Projekten an den bereits in den Bereichen vorkommenden Arten,

mit dem Ziel die Ergänzungsbepflanzung an die Licht- und Tiefenverhältnisse der Bereiche anzupassen.

Es kommen unterschiedliche ausschließlich einheimische Pflanzen zum Einsatz.

Hierzu gehören für flächige Uferbepflanzungen im sandigen Umfeld und an steileren Bereichen verschiedene Seggenarten, da sie mit ihrem Wurzelverhalten und der starken Ausläuferbildung sehr schnell Ufer festlegen können. 

Ein Beispiel für die schnelle Besiedlung findet sich beidseitig „Sandstrandes“.

Hier wurden ab 2016 in mehreren Schritten Sumpfseggen, Schwertlilien, Flatterbinsen und Schilfrohr verbaut.

Seicht in den See abfallende Flachwasserbereiche werden gezielt mit Schilfrohr (Phragmites australis) mit dem Hintergrund des Aufbaus von Laichhabitaten besetzt. Ein klassischer Bereich hier ist die Senke am südöstlichen Ufer des großen Sees.

Im morastigen Bereich des West- und Ostufers wird ergänzend mit schmal-/breiblättrigem Rohrkolben und Teichbinsen bepflanzt.

Ergänzend werden hier vertrittresistente und insektenfreundliche Arten, Sumpfschwertlilien, Flatterbinsen, Wasserdost und Blutweiderich und Wasserminze, beigepflanzt.

Bereiche mit hohem Naherholungsdruck werden mit Flatterbinsen und Schwertlilien bepflanzt, da diese Arten sehr vertrittresistent sind.

Flachwasserbepflanzungen

Unser Ziel ist es, bis 2030 die Flachwasserzonen am großen Kaarster See in ökologische Oasen zu verwandeln!

Bepflanzte Flachwasserzonen sind aus mehreren Gründen essentiell wichtig für das ökologische Gleichgewicht unseres Sees.

Wenn man sich den Kaarster See einmal aus der Vogelperspektive anschaut, wird man feststellen, dass die Flachwasserzonen  nur einen sehr kleinen Raum einnehmen. 

Im Sportsee sind es bei einer Gesamtwasserfläche von 18 ha nur knapp 3 ha, die für Flachwasserbepflanzungen nutzbar sind. Wenn man die Naherholungshotspots herausrechnet, bleiben unter 2 ha Fläche übrig, die wir nach und nach als bepflanzte Lebensräume aufbauen. 

  1. Die flächigen Bepflanzungen mit Schilfrohr und Rohrkolben dienen dem Aufbau von Laichzonen für Weißfische und Deckungsraum für Jungfische aller Arten.
  2. An den Pflanzen siedelt Zooplankton, welches Jungfischen als Nahrungsquelle dient.
  3. Sie schirmen Bereiche gegen Fremdnutzung ab.
  4. Sie bieten Wasservögeln und ufernah lebenden Vögeln Brutraum, Amphibien und Insekten Lebensraum und Rückzugsbereiche.
  5. Sie helfen uns angewehte Nährstoffe aus dem Wasser heraus zu halten und im Ufersaum umzusetzen. Hier geht es primär um Falllaub.
  6. Am südlichen Ufer ist die Böschungsneigung leider so steil aufgebaut, dass zunehmend Uferstrukturen wegbrechen, hier wird mithilfe von Flachwasserbepflanzungen der Druck vom Ufer genommen.

Im März und April 2016 wurden die ersten Flachwasserbepflanzungen unter Anderem im Bereich des Sandstrandes am großen See und im gegenüberliegenden Flachwasserbereich angelegt.

Hierzu wurden ca. 4000 ausgewachsene einheimische Sumpfpflanzen der Arten Flatterbinsen, Sumpfseggen, Blutweiderich, Rohrkolben, Schilfrohr, Wasserminze und Schwertlilien links- und rechtsseitig des Sandstrandes verbaut.

Ziel ist hier beruhigte Flachwasserbereiche  und Laichzonen aufzubauen.

Rücksichtnahme ist leider keine Stärke der Spezies Hundebesitzer mit illegal freilaufenden Hunden, die ihre Tiere genau hier meinten laufen lassen zu müssen.

Ergebnis: Die Bereiche mussten mehrfach neu bepflanzt und mit Vertrittschutz versehen werden.

Vom ökologischen Schaden abgesehen, wurden hier in kurzer Zeit mehrere tausend Sumpfpflanzen und mit ihnen die Lebensräume beschädigt. 

Mehrere Versuche in anderen Bereichen des Sees Bepflanzungen zu etablieren endeten alle auf die gleiche Art und Weise.

Entweder zerstört durch freilaufende Hunde oder durch rücksichtslose Naherholungssuchende, die entgegen des Uferbetretungsverbotes jeden Winkel des Sees für ihre Zwecke missbrauchten.

2017 wurde der Bereich des Vereinsgeländes mit Flatterbinsen, Schwertlilien und Rohrkolben bepflanzt, um der natürlichen Erosion der Uferbereiche zu begegnen.

Im Bereich der Brücke wurden Seerosen verbaut.

2018 folgten die Bepflanzung der neu aufgebauten Schonhabitatzone am kleinen Sandstrand des Strandbades und Bepflanzungen des Schutzgebietes entlang der Brücke.

2019 wurde begonnen, die Flachwasserbereiche des nordöstlichen Ufers mit Seggen, Flatterbinsen, Rohrkolben, Blutweiderich, Kalmus, Igelkolben, Sumpfschwertlilien und Schilfrohr zu bepflanzen.

Im März 2020 sank dann auf wundersame Weise der Wasserstand innerhalb von vier Wochen um fast einen Höhenmeter.

Zurückzuführen war diese massive „Verdunstung“ auf eine Baustelle westlich des Kaarster Sees. 

Dadurch fielen viele der ökologisch wichtigen Flachwasserbereiche am See trocken.

Einerseits eine Chance, diese Bereiche trockenen Fußes zu erreichen, andererseits ökologisch für uns ein Supergau, dadurch dass dort, wo im Frühjahr sonst Kaulquappen und Brutfische auf Nahrungssuche gingen, nun „Naherholungssuchende “ alles platt trampelten.

Einzige Lösung: Wir mussten zügig Pläne ändern und Bereiche am Nordostufer großflächig mit Ufersaum- und Flachwasserbepflanzungen schließen.

Der Wasserstand erholte sich nach Abschluss der Baustelle zum Glück wieder, so dass unsere Bepflanzungen nun bereits im Wasser stehen.

Flachwasserbepflanzung Nordostufer

Im August 2019  bekamen wir durch ein Querprojekt eine größere Menge einheimischer Sumpfpflanzen zur Verfügung gestellt.

Unter anderem Seggen, Kalmus, Rohrkolben, Schilfrohr, Flatterbinse,  Teichbinse, Blutweiderich, Wasserdost und Wasserminze.

Mit diesen Pflanzen wurde im Rahmen mehrerer Arbeitsdienste begonnen, die Flachwasserzonen des nordöstlichen Ufers in bepflanzte Zonen zu verwandeln.

Leider wurden die als Verbiss- und Vertrittschutz angebrachten Abgrenzungen mal wieder mutwillig zerstört. Die Anpflanzungen wurden als Liegefläche umfunktioniert, freilaufende Hund in den Anpflanzungen laufen gelassen. Wir haben für diese Verhaltensweisen keinerlei Verständnis mehr.

Am 08. und 09. August 2020 wurde die Flachwasserbepflanzung Nordostufer in westliche Richtung fortgesetzt, auch hier ermöglicht durch eine Pflanzenspende aus einem Querprojekt. Neun Kollegen haben ca. 1500 Sumpfpflanzen der Arten Flatterbinsen, Teichbinsen, Sumpfseggen, Blutweiderich, Rohrkolben, Schilfrohr, Wasserminze und Schwertlilien, sowie ästigen  Igelkolben auf vier Flächen verbaut. 

2022 wurden alle vier Bereiche mit Seggen, Kalmus und teilweise mit Schilfrohr ergänzend bepflanzt.

Unsere Pläne für 2021 haben wir dahingehend geändert, dass wir die Flachwasserbepflanzung westlich des Sandstrandes bis zum Vereinsgelände primär mit Seggen, Wasserschwaden und Teichbinsen erweitert haben.

Darüber hinaus haben wir begonnen, die süd- und nordwestliche Ecke des Sees jeweils in ein Amphibienparadies umzugestalten.

Für das westliche und östliche Ufer des großen und das südwestliche Ufer des kleinen Kaarster Sees sind in 2022 großflächige Bepflanzungen mit schmalblättrigem Rohrkolben geplant.

Wir werden 350-400 m² Flachwasserzonen im Rahmen des Projektes Laichhabitate mit Rohrkolben bepflanzen.

Die Schwierigkeit bei diesem Projektteil liegt darin, dass Rohrkolben

sich nicht 1:1 verpflanzen lässt da er seine ursprüngliche Wuchsform aufgibt und neue Seitentriebe ausbildet.

Wir müssen daher Sorge dafür tragen, dass die Bereiche in denen wir pflanzen möglichst beruhigt liegen.

Wir erreichen das mit vorgelagerten Weidenfaschinen, hinter denen die Anpflanzungen vorgenommen werden.

Die Pflanzbereiche werden temporär mit Verbissschutz nach außen abgeschirmt, um den Anwuchserfolg zu garantieren.

Wir möchten uns an dieser Stelle schon entschuldigen, denn optisch schön sieht anders aus. Uns bleibt leider keine Wahl, denn „Naherholungssuchende“ und Hundebesitzer nutzen die frisch bepflanzten Bereiche  regelmäßig als Wander-    und Liegebereiche und als Wasserspielplatz für ihre Lieblinge.

2023

Unsere Projektarbeiten mussten umgeplant werden, nachdem im Winter ein Bereich westlich des „Sandstrandes“ durch Weidenfällungen massiv verändert wurde.

Die gefällten Weidenstämme wurden auf unsere Bitte hin vor dem Ufer quer abgelegt, so dass sie neu austreiben können.

Wir haben am 21. und 29.04. den Bereich beginnend am „schwarzen Haus“ westlich bis zum Vereinsgelände initial mit Seggen, Schwertlilien, Kalmus und Schilfrohr bepflanzt.

Ergänzend wurde der Bereich mit Totholz als Deckungsraum versehen.

Unser Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Aufbau einer Laichzone zwischen dem schwarzen Haus und der Senke.

Es wurden ca. 500 Pflanzen Schilfrohr, 100 Pflanzen Sumpfschwertlilie und 250 Pflanzen Sumpfsegge ufernah verbaut.

Für den Bereich der „Senke“ läuft eine Voranfrage zur Renaturierung.

Wer den See noch aus den Zeiten vor 1990 kennt, erinnert sich vielleicht noch an die wassergeflutete Senke,

in der im Frühjahr verborgen im Schilf Jungfische auf Nahrungssuche gingen und Frösche Konzerte gaben.

Diesen Zustand möchten wir gerne wieder herstellen.

Laich- / Totholzzonen

Unser Gewässer verfügt in den ufernahen Zonen über zu wenig Strukturen.

Wir haben 2021 begonnen, gezielt Flachwasserbepflanzungen mit Totholzbereichen zu kombinieren.

Viele der Bäume rund um den Kaarster See sind durch Schädlinge angegriffen und teilweise bereits abgestorben.

Da es sich hier meist um flachwurzelnde Schwarzerlen und Weiden handelt, vergeht wenig Zeit, bis Diese den Halt verlieren und ins Wasser stürzen.

Wir machen uns diesen Umstand zu nutze und verankern dieses Totholz in Ufernähe, um einerseits Deckungsräume für Fische zu schaffen und um im Uferbereich wellenberuhigte Zonen für Flachwasserbepflanzungen aufzubauen.

Parallel hierzu läuft eine Genehmigungsvoranfrage, um im vorderen Bereich des Sportsees eine ehemalige heute verlandete Laichzone wieder zu reaktivieren.

Jugendprojekt Laichhabitate

Klein aber fein , haben wir uns gedacht.

Wir, das sind die Jungangler Anton Bovie (14), Hauke Steinig (14), Maurice Stolarek (13)  und Aiden Özea (13), Erik Apel (16) und Pascal Ibach (12) zusammen mit unseren Jugendbetreuern Marcel Kühl, Norbert Kazmierczak-Enkel und Christoph Stolarek.

Wir haben beim Projekt unserer Seniorengruppe immer fleißig mitgeholfen und möchten ein Teilprojekt nun selbst gestalten.

Wir möchten Euch hier die Idee, die Grundlagen und die Umsetzung  vorstellen.

Wir lernen hierbei viel über die vielen kleinen Zusammenhänge, die Pflanzen und Tiere, die neben unserer Beute Fisch an und in unseren beiden Vereinsseen leben und möchten einen Beitrag zum Gesamtkonzept leisten.

Die Hintergründe und Zusammenhänge vermittelt uns unser Vorsitzender, der ausgebildeter Gewässerwart ist und das Projekt Schonhabitate 2014 für unseren Verein ausgearbeitet hat und seit dem begleitet. 

Die Idee:

Als Jugendgruppe möchten wir unseren eigenen Teil als Projekt umsetzen. 

Wir haben dazu unseren Vorsitzenden um Unterstützung gebeten, da er das „große Projekt“ ausgearbeitet hat und sich jede Stunde mit ihm am Wasser anfühlt, wie eine praktische Biologiestunde in der Schule.

Die Grundlagen:

Wir setzen unser Projekt am kleinen Kaarster See um.

Größe:  ca. 6 ha

Tiefe: 0,2-6m

Ausgekiest: 1927 -1949 ,Tiefe bis 1984 ca.15m

Als Badesee  umgestaltet: 1984 auf 5-6m Wassertiefe, dabei wurden die Unterwasserstrukturen  stark dezimiert.

Der See wird im Sommer von ca. 100.000 Badegästen genutzt.

Für viele Fischarten ist seit dem der Lebensraum eingeschränkt.

Die ständige Sedimentbewegung im Sommer führt zu einer Eintrübung des Sees, dadurch wachsen einige Pflanzen nicht mehr im

See.

2019 konnten wir zum ersten mal seit Jahren beobachten, dass krauses Laichkraut und Tausendblatt vom Seegrund bis an die

Oberfläche gewachsen ist.

2020 ist es so stark gewuchert, dass ein Mähboot im Juni Teile des Sees freischneiden musste.

Die Hintergründe hier zu erklären, würde den Rahmen sprengen.

Unser Projektbereich ist im Sommer bis etwa 10 Uhr morgens  durch Bäume beschattet und danach sonnig, dadurch kommt es zu

einer starken Erwärmung des Flachwasserbereiches.

Diesen Umstand möchten wir nutzen, um hier eine Laich- und Rückzugszone einzurichten.

Die Seniorengruppe hat im Freiwasser 2015 und 2016 insgesamt 100 m² bepflanzte Schwimminseln angelegt  und 2018 einen 50 m

breiten Uferstreifen mit Weidenfaschinen gesichert und aufgebaut.

2019 wurden die Inseln komplett überarbeitet, neu bepflanzt und so verankert, dass Platz für unser Projekt entsteht. Bei diesem

Projekt haben wir tatkräftig unterstützt und viele nützliche Informationen für unser eigenes Projekt gewinnen können.

Im ersten Schritt haben wir  im Juli 2019 die Flachwasserzone vor den Weidenfaschinen mit einheimischen Sumpfpflanzen

bepflanzt, um das Ufer mit Hilfe der Pflanzenwurzeln zusätzlich zu sichern und um Lebensräume zu schaffen.

Im zweiten Schritt 2020 haben wir eine Uferrandbepflanzung mit Rohrkolben, Schilf, Seggen, Blutweiderich angelegt und die

bestehende Bepflanzung aus 2019 ergänzt.

2021 werden wir zwei großflächige Laichzonen am Südufer des Sees einrichten. Die eine mit Schilf auf sandigem Untergrund und die

zweite mit Rohrkolben auf schlammigem Untergrund.

Ufersicherung

Der Projektteil Ufersicherung im Badeteil des Kaarster See wurde 2018 in Zusammenarbeit mit unserem Verpächter initiiert. Hier liegt der Umstand zugrunde, dass die Uferränder zunehmend durch natürliche Sukksession abrutschen und unterspült werden.

Auf einer Uferlänge von 60m  wurden im ersten Schritt  Weidenfaschinen ca. 1,5 m vor dem Böschungsfuß verankert. Der entstandene Hohlraum wurde mit grobem Kies 8-32mm verfüllt. Frontseitig vor die Faschinenpackung sind im ersten Schritt Seggen und Schwertlilien als natürlicher Wellenschutz gepflanzt worden.

Im Rahmen unseres Jugendprojektes 2019- 2021 ist die Bepflanzung um Wasserdost, zottiges Weideröschen, Blutweiderich, Kalmus und Teichbinsen erweitert worden.

!!! Schonzeit !!! Vom 15.02.2025 bis zum 30.04.2025 herrscht komplettes KUNSTKÖDERVERBOT !!!!
!!! Schonzeit !!! Vom 15.02.2025 bis zum 30.04.2025 herrscht komplettes KUNSTKÖDERVERBOT !!!!