Hintergründe

Unser Ziel ist es, bis 2030 die Flachwasserzonen am großen Kaarster See in ökologische Oasen über und unter Wasser zu verwandeln!

Bepflanzte Flachwasserzonen sind aus mehreren Gründen essentiell wichtig für das ökologische Gleichgewicht unseres Sees.

Wenn man sich den Kaarster See einmal aus der Vogelperspektive anschaut, wird man feststellen, dass die Flachwasserzonen nur einen sehr kleinen Raum einnehmen. 

Im Sportsee sind es bei einer Gesamtwasserfläche von 18 ha nur knapp 3 ha, die für Flachwasserbepflanzungen nutzbar sind. Wenn man die Naherholungshotspots herausrechnet, bleiben unter 2 ha Fläche übrig, die wir nach und nach als bepflanzte Lebensräume aufbauen. 

Die flächigen Bepflanzungen mit Schilfrohr und Rohrkolben dienen dem Aufbau von Laichzonen für Weißfische und Deckungsraum für Jungfische aller Arten.

An den Pflanzen siedelt Zooplankton, welches Jungfischen als Nahrungsquelle dient.

Sie schirmen Bereiche gegen Fremdnutzung ab.

Sie bieten Wasservögeln und ufernah lebenden Vögeln Brutraum, Amphibien und Insekten Lebensraum und Rückzugsbereiche.

Sie helfen uns angewehte Nährstoffe aus dem Wasser heraus zu halten und im Ufersaum umzusetzen. Hier geht es primär um Falllaub.

Flachwasserbepflanzungen mit Totholz kombiniert ergeben Rückzugsbereiche für Jungfische, Schutz vor Kormoranen

Am südlichen Ufer ist die Böschungsneigung leider so steil aufgebaut, dass zunehmend Uferstrukturen wegbrechen, hier wird mithilfe von Flachwasserbepflanzungen der Wellendruck vom Ufer genommen.

Chronologie

Im März und April 2016 wurden die ersten Flachwasserbepflanzungen unter anderem im Bereich des Sandstrandes am großen See und im gegenüberliegenden Flachwasserbereich angelegt.

Hierzu wurden ca. 4000 ausgewachsene einheimische Sumpfpflanzen der Arten Flatterbinsen, Sumpfseggen, Blutweiderich, Rohrkolben, Schilfrohr, Wasserminze und Schwertlilien links- und rechtsseitig des Sandstrandes verbaut.

Ziel ist hier beruhigte Flachwasserbereiche  und Laichzonen aufzubauen.

Rücksichtnahme ist leider keine Stärke der Spezies Hundebesitzer mit illegal freilaufenden Hunden, die ihre Tiere genau hier meinen laufen lassen zu müssen.

Ergebnis: Die Bereiche mussten mehrfach neu bepflanzt und mit Vertrittschutz versehen werden.

Vom ökologischen Schaden abgesehen, wurden hier in kurzer Zeit mehrere tausend Sumpfpflanzen und mit ihnen die Lebensräume beschädigt. 

Mehrere Versuche in anderen Bereichen des Sees Bepflanzungen zu etablieren endeten alle auf die gleiche Art und Weise.

Entweder zerstört durch freilaufende Hunde oder durch rücksichtslose Naherholungssuchende, die entgegen des Uferbetretungsverbotes jeden Winkel des Sees für ihre Zwecke missbrauchten.

2017 wurde der Bereich des Vereinsgeländes mit Flatterbinsen, Schwertlilien und Rohrkolben bepflanzt, um der natürlichen Erosion der Uferbereiche zu begegnen.

Im Bereich der Brücke wurden Seerosen verbaut.

2018 folgten die Bepflanzung der neu aufgebauten Schonhabitatzone am kleinen Sandstrand des Strandbades und Bepflanzungen des Schutzgebietes entlang der Brücke.

2019 wurde begonnen, die Flachwasserbereiche des nordöstlichen Ufers mit Seggen, Flatterbinsen, Rohrkolben, Blutweiderich, Kalmus, Igelkolben, Sumpfschwertlilien und Schilfrohr zu bepflanzen.

Im März 2020 sank dann auf wundersame Weise der Wasserstand innerhalb von vier Wochen um fast einen Höhenmeter.

Zurückzuführen war diese massive „Verdunstung“ auf eine Baustelle westlich des Kaarster Sees bei der der Grundwasserzustrom gekappt wurde. Dadurch fielen viele der ökologisch wichtigen Flachwasserbereiche am See trocken.

Einerseits eine Chance, diese Bereiche trockenen Fußes zu erreichen, andererseits ökologisch für uns ein Supergau, dadurch dass dort, wo im Frühjahr sonst Kaulquappen und Brutfische auf Nahrungssuche gingen, nun „Naherholungssuchende “ alles platt trampelten.

Einzige Lösung: Wir mussten zügig Pläne ändern und Bereiche am Nordostufer großflächig mit Ufersaum- und Flachwasserbepflanzungen schließen.

Der Wasserstand erholte sich nach Abschluss der Baustelle zum Glück wieder, so dass unsere Bepflanzungen wieder im Wasser stehen.

Flachwasserbepflanzung Nordostufer

Im August 2019  bekamen wir durch ein Querprojekt eine größere Menge einheimischer Sumpfpflanzen zur Verfügung gestellt.

Unter anderem Seggen, Kalmus, Rohrkolben, Schilfrohr, Flatterbinse,  Teichbinse, Blutweiderich, Wasserdost und Wasserminze.

Mit diesen Pflanzen wurde im Rahmen mehrerer Arbeitsdienste begonnen, die Flachwasserzonen des nordöstlichen Ufers in bepflanzte Zonen zu verwandeln.

Leider wurden die als Verbiss- und Vertrittschutz angebrachten Abgrenzungen mal wieder mutwillig zerstört. Die Anpflanzungen wurden im Sommer als Liegefläche umfunktioniert, freilaufende Hunde in den Anpflanzungen laufen gelassen. Wir haben für diese Verhaltensweisen keinerlei Verständnis mehr.

Am 08. und 09. August 2020 wurde die Flachwasserbepflanzung Nordostufer in westliche Richtung fortgesetzt, auch hier ermöglicht durch eine Pflanzenspende aus einem Querprojekt. Neun Kollegen haben ca. 1500 Sumpfpflanzen der Arten Flatterbinsen, Teichbinsen, Sumpfseggen, Blutweiderich, Rohrkolben, Schilfrohr, Wasserminze und Schwertlilien, sowie ästigen  Igelkolben auf vier Flächen verbaut. 

2022 wurden alle vier Bereiche mit Seggen, Kalmus und teilweise mit Schilfrohr ergänzend bepflanzt.

2021 haben wir begonnen, die Flachwasserbepflanzung westlich des Sandstrandes bis zum Vereinsgelände primär mit Seggen, Wasserschwaden und Teichbinsen zu erweitern.

Darüber hinaus haben wir begonnen, die süd- und nordwestliche Ecke des Sees jeweils in ein Amphibienparadies umzugestalten.

2022 wurden großflächige Bepflanzungen mit über 2000 Pflanzen Schilfrohr, Sumpfschwertlilien und Seggen im Strandbad auf den südlichen Ufern umgesetzt.

Wir müssen daher Sorge dafür tragen, dass die Bereiche in denen wir pflanzen möglichst beruhigt liegen.

Wir erreichen das mit vorgelagerten Weidenfaschinen, hinter denen die Anpflanzungen vorgenommen werden.

Die Pflanzbereiche werden temporär mit Verbissschutz nach außen abgeschirmt, um den Anwuchserfolg zu garantieren.

Wir möchten uns an dieser Stelle schon entschuldigen, denn optisch schön sieht anders aus. Uns bleibt leider keine Wahl, denn „Naherholungssuchende“ und Hundebesitzer nutzen die frisch bepflanzten Bereiche  regelmäßig als Wander-    und Liegebereiche und als Wasserspielplatz für ihre Lieblinge.

2023

Unsere Projektarbeiten mussten umgeplant werden, nachdem im Winter ein Bereich westlich des „Sandstrandes“ durch Weidenfällungen massiv verändert wurde.

Die gefällten Weidenstämme wurden auf unsere Bitte hin vor dem Ufer quer abgelegt, so dass sie neu austreiben können.

Am 21. und 29.04. 2023 wurde der Bereich beginnend am „schwarzen Haus“ westlich bis zum Vereinsgelände initial mit Seggen, Schwertlilien, Kalmus und Schilfrohr bepflanzt.

Ergänzend wurde der Bereich mit Totholz als Deckungsraum versehen.

Unser Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Aufbau einer Laichzone zwischen dem schwarzen Haus und der Senke.

Es wurden ca. 500 Pflanzen Schilfrohr, 100 Pflanzen Sumpfschwertlilie und 250 Pflanzen Sumpfsegge ufernah verbaut.

Für den Bereich der „Senke“ wurde eine Voranfrage zur Renaturierung gestellt, diese wurde mit fadenscheinigen und offensichtlich nur nach Inaugenscheinnahme gewonnenen Erkenntnissen abgelehnt.

Wer den See noch aus den Zeiten vor 1990 kennt, erinnert sich vielleicht noch an die wassergeflutete Senke, in der im Frühjahr verborgen im Schilf Jungfische auf Nahrungssuche gingen und Frösche Konzerte gaben.

Diesen Zustand würden wir gerne wieder herstellen.

Totholzzonen

Unser Gewässer verfügt in den ufernahen Zonen über zu wenig Strukturen.

Wir haben 2021 begonnen, gezielt Flachwasserbepflanzungen mit Totholzbereichen zu kombinieren.

Viele der Bäume rund um den Kaarster See sind durch Schädlinge angegriffen und teilweise bereits abgestorben.

Da es sich hier meist um flachwurzelnde Schwarzerlen und Weiden handelt, vergeht wenig Zeit, bis Diese den Halt verlieren und ins Wasser stürzen.

Wir machen uns diesen Umstand zunutze und verankern dieses Totholz in Ufernähe, um einerseits Deckungsräume für Fische zu schaffen und um im Uferbereich wellenberuhigte Zonen für Flachwasserbepflanzungen aufzubauen.

Ergänzend hierzu werden in Ufernähe Weidensetzlinge gesetzt, um Uferbereiche zu beschatten und dem Umstand der Uferabbrüche entgegen zu wirken.


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!!! Schonzeit !!! Vom 15.02.2025 bis zum 30.04.2025 herrscht komplettes KUNSTKÖDERVERBOT !!!!
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